Freitag, 2. Januar 2015

Ein Hobbit zu Gast

„Ich bekam nur einen Anruf von einer Agentur, dass ich eine Fahrt nach Ko Lanta für einen unheimlich wichtigen Menschen organisieren sollte. Als er dann vor uns stand, habe ich ihn zuerst überhaupt nicht erkannt." Als Peer das hörte, musste er stutzen, da er das als ausgewiesener Herr der Ringe Fan vielleicht nicht ganz nachvollziehen konnte. „Aber dann haben wir uns nett unterhalten, und nach ein paar Minuten saßen wir vor dem Büro auf der Straße und haben eine Dose Bier zusammen getrunken", fuhr Patrick fort. Peer und ich mussten laut lachen.
Wir wussten inzwischen, dass wer einmal mit Thip und Patrick ins Gespräch kommt, keinen VIP-Service braucht, weder Champagner noch Kaviar, um glücklich zu sein. Letztlich, berichtete Patrick, verbrachten sie den ganzen Abend zusammen mit dem Hollywoodstar und Patrick musste den Bootsführer immer wieder auf später vertrösten, weil sie gemeinsam in einer Kneipe saßen, erst ein Fußballspiel ansahen und sich dann so gut unterhielten, dass Monaghan gar nicht weg wollte.
„Der war ganz natürlich und total nett", betonte Patrick von Uni Leipzig. Das mag stimmen, doch glaubten wir beide fest, dass es eher an Patrick und Thip lag, dass Monaghan so gerne blieb. „Der rief auch später noch ein paar Mal an und meinte, er möge es schon auf der Insel, aber lieber wäre er wieder bei uns. Ich hab ihm gesagt, er solle Ko Lanta ruhig noch eine Chance geben, ich wollte ja keinen Ärger mit der Agentur". Im Gegensatz zu diesem Filmstar waren wir froh, unseren Aufenthalt so gestalten zu können wie wir das wollten. Und blieben so lange, wie es ging.
Der feine Unterschied. Wir sind seit über sieben Monaten mit Brigitte von Schönfels Online unterwegs und haben in der Zeit in etwa siebzig Hostels, Hotels und Herbergen in elf Ländern übernachtet. Wir hatten schon mehr Komfort und schon günstigere Zimmer. Aber noch nie haben wir uns an einem Ort derart wohl gefühlt, wie im „Smile Guesthouse" in Krabi. Patrick und Thip hatten beide eine so einnehmend freundliche und herzliche Art, dass wir immer noch einen Tag länger blieben und uns irgendwann zwingen mussten, die Weiterreise nach Malaysia anzutreten.
Wir saßen vor dem Gästehaus und Highmoor Online Sortiment, erzählten uns unsere jeweiligen Lebensgeschichten oder plauderten einfach über dies und dies. Wie alte Freunde. Es war wundervoll. Eines Tages, als ich etwas ausdrucken musste, ging ich in Patriks Büro, und fragte, ob dies bei ihm möglich sei. Natürlich war es, eine Zahlung lehnte er allerdings ab. Danach fragte er mich, wie lange wir denn bleiben wollten.
Da das Wetter fürchterlich war, sagte ich ihm, dass wir die Hauptattraktion Krabis, die schöne Landschaft und die Strände, wohl auslassen würden, um bald nach Malaysia zu reisen. Als er eine kleine Broschüre hervorzauberte und mir sagte, dass wir uns dies noch mal überlegen sollten. So erfuhr ich vom 140-jährigen Jubiläum der Stadt und den Festlichkeiten, die sich hier bald abspielen sollten.